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Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Metzingen/ Württemberg


Die Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Metzingen/ Württemberg, 1858 (Aufnahme von 1861). 1.Reihe,5. v.links, 2. Kommandant Friedrich Kurtz

Übung der Freiwilligen Feuerwehr Metzingen auf dem Lindenplatz im Jahre 1871

Löschgeräte aus "alter Zeit": Wassereimer, Butten, Buttenspritzen und kleine Aachener-Münchner Spritze

Hydrophor - Wasserzubringer -

Abprotzspritze

Stadtspritze

Landspritze

Kleine Handruckspritze

Einladung anlässlich des 25jährigen bestehens der Feuerwehr Metzingen an die "Freiwilligen" und an die "Pflichtigen"

Landesfeuerlöschordnung vom 7.Juni 1885

Artikel 4 der Landesfeuerlöschordnung von 1885

Statut der Feuerwehr Metzingen von 1887

Hornsignale von 1885

Hydrantenkarren

"Karlsbader Löschzug"

"Karlsbader Löschzug" und 3teilige Mechanische Schiebeleiter, 16m

Aufruf zum Beitritt zur Freiwilligen Feuerwehr von 1905

Die Männer der "Weckerlinie" in der 20er Jahren

75jähriges Jubiläum 1933

Feuerwehr Metzingen in Jahr 1933

Zeitungsartikel zur Erstbeschaffung einer Kraftfahrspritze vom April 1935

Die erste Kraftfahrspritze der Feuerwehr Metzingen

Die Ausbildungsvorschrift für den Feuerwehrdienst von 1939 (PDV 23)

Feuerwehrhelm M34 mit Polizeiabzeichen. (Feuerlöschpolizei)

Reichsluftschutzbund-Helm M34

Reichsluftschutzbund-Helm M38 "Kradmelderform"

Reichsluftschutzbund-Helm "Gladiator-Typ"

Löschzug 1 im Zweiten Weltkrieg

Brennender Straßenzug nach einem Bombenangriff auf eine deutsche Stadt

Blick aus einem englischen Bomber auf eine brennende deutsche Stadt

"So wie sich die Menschheit von jeher die Wohltaten des Feuers zunutze gemacht hat, so hat sie sich auch gleichzeitig gegen seine verheerenden Wirkungen gewehrt."

Mit diesem Satz beginnt die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Metzingen, die Walter Walz anlässlich des 125 jährigen Bestehens der Feuerwehr im Jahr 1983 verfasst hat. Walter Walz war Kommandant der Feuerwehr Metzingen von 1958 - 1973.

Unter Verwendung dieser Chronik und einigen Ergänzungen, soll hier die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Metzingen bis zum Neuanfang 1945 wiedergegeben werden.

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Metzingen geht auf das Jahr 1858 zurück. Das älteste Protokollbuch aus dem Jahr 1861 führt in seiner Einleitung an:

"Es war im Jahre 1858, als auch hier der Wunsch rege wurde, die Löschanstalten zu verbessern bzw. eine Feuerwehr bilden. Jüngere Männer traten zusammen, ließen einen öffentlichen Aufruf ergehen, und alsbald waren es ihrer 30, die sich als freiwillige Feuerwehr zusammentaten. Mit großer Bereitwilligkeit wurden sie von der städtischen Behörde unterstützt."

Mit Unterstützung der Stadt konnte die Feuerwehr bereits 3 Wochen nach Gründung mit der notwendigen Ausrüstung für 36 Mann versehen werden. Die Uniformierung war allerdings Angelegenheit der Feuerwehrmänner selbst, dafür gab es dann später Rock-, teilweise auch Stiefelgeld. Bald wurden auch innerhalb der Wehr Statuten aufgestellt, die die Bestimmungen über die Zahl der Mitglieder und deren Einteilung genau festlegt. So bestand die Freiwillige Feuerwehr Metzingen aus 1 Kommandant, dessen Stellvertreter, 1 Zugführer der Sapeurs (Pioniere) und Schlauchführer, 1 Zugführer der Retter, 9 Sapeurs, 7 Schlauchführer, 16 Retter, dem Hornisten und dem Spritzenkommandanten.

Über die einzelnen Funktionen geben die Statuten ebenfalls Auskunft: "Der Sapeur, der mit der Axt bewaffnet ist, unterstützt den Schlauchführer, indem er demselben Bahn bricht und nötigenfalls Hausteile niederreißt. Der Schlauchführer ist derjenige, welcher den Feind bekämpft, indem er den Wasserstrahl auf die brennenden Stellen wirft. Die Retter bewirken gemeinschaftlich, indem sie Menschen, Mobilien etc. dem Feuer entreißen. 

Als 1. Kommandant wurde nach den Statuten der Tuchscherer und Stadtrat Christian Unterkircher gewählt. Ein kleiner Brand in dem Warenmagazin des Schönfärbers Geßler bot der jungen Feuerwehr Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. In der Folgezeit wurde die Mannschaft immer besser ausgebildet. Bereits im Jahr 1861 verstarb Kommandant Christian Unterkircher. Die letzte Ehre erwiesen ihm seine Feuerwehrkameraden dadurch, dass sie ihn in voller Feuerwehruniform beisetzten.

Als Kommandant folgte der Kaminfegermeister und Stadtrat Friedrich Kurtz.

In den folgenden Jahren ließ das Interesse an der Feuerwehr sehr nach. Es mussten ständig Mittel und Wege gesucht werden, um weitere Mannschaften zur Feuerwehr zu bringen. Unentschuldigtes Fernbleiben von den Übungen oder fadenscheinige Entschuldigungen waren an der Tagesordnung. Die Zahl der Mitglieder wurde immer weniger. Voller Verbitterung legte Kommandant Kurtz 1870 sein Amt nieder.

Bei den "Freiwilligen", nun ohne starke Führung, gab es eine Dauerkrise. Die Kommandanten legten nach kurzer Zeit ihr Amt nieder. Der Besuch der Übungsdienste verschlechterte sich ständig. Eine Kommission aus Gemeinderat und Feuerwehr sollte den Missständen abhelfen und vorhandene Unstimmigkeiten beseitigen. Die Kommission brachte den Antrag im Gemeinderat ein, dass das Feuerlöschwesen der Stadt Metzingen auf neue Grundlagen gestellt wird. Die gesamte Feuerwehr, die Spritzenbedienungsmannschaften, die Schutzmannschaften und die bisher unter einzelnen Kommandos stehenden Gruppen der Feuerwehr sollten unter einer einheitlichen Leitung des Kommandanten zusammengefasst werden. Es gelang, die notwendige Verstärkung für die Wehr zu bekommen, wodurch ihre Einsatzbereitschaft gewährleistet blieb. In dieser "schwierigen Zeit" führten die Wehr folgende Kommandanten: Gottlieb Knecht, Zimmermeister 1870 - 1873, August Knecht, Kaufmann 1873 - 1876, Gottlob Schumacher, Schreinermeister 1876 - 1878, Heinrich Graser, späterer Oberamtsbaumeister 1878 - 1879. Im Jahr 1879 übernahm auf vielseitiges Drängen der frühere Kommandant Friedrich Kurtz wieder die Führung der Wehr. Im November 1879 konnte die Wehr in die Zehntscheuer (heute Hindenburgstraße 15) umziehen. Zuvor war die Wehr im Untergeschoß des ehemaligen Amtsdienergebäudes untergebracht.

Im Jahr 1883 feierte die Freiwillige Feuerwehr Metzingen ihr 25 jähriges Bestehen. Der damalige Mannschaftsstand umfasste bei der Freiwilligen Feuerwehr 138 Mann und bei der Pflichtfeuerwehr 385.

Größere Brände von 1858 - 1884

  • 1860 - Brand bei Färber Geßler
  • 1876 - Löschhilfe in Mittelstadt
  • 1877 - Großbrand in der Tuchfabrik Handel
  • 1878 - Brand in der Konz´schen Mühle
  • 1880 - Brand des Linder´schen Gebäudes auf dem Bierkeller
  • 1881 - Brand des Mühlengebäudes von Wilhelm Künkele
  • 1881 - Großbrand bei Schreinermeister Müller
  • 1884 - Brand in der Gesenkschmiede Henning  

Im Mai 1885 wurde Kommandant Kurtz mit großer Mehrheit wiedergewählt.

Die Landesfeuerlöschordnung von 1885 schuf dann die gesetzgeberische Grundlage für den Ausbau des Feuerlöschwesens vollkommen neu. In Artikel 6 der LFO ist festgelegt, dass jede Gemeinde eine Lokalfeuerlöschordnung aufzustellen hat. Der Aufgaben und Richtung weisende Hauptsatz lautet: Die "Freiwillige Feuerwehr" ist ein militärisch organisiertes Korps, welches zum Lösch- und Rettungsdienst ausgerüstet und eingeübt ist und welchem sämtliche Feuerlöschgerätschaften der Stadtgemeinde anvertraut sind. Bezüglich seiner näheren Organisation und seiner speziellen Verpflichtungen wird auf das "Statut der Freiwilligen Feuerwehr" verwiesen. Es besteht aus 19 Paragraphen. Diese regeln die Aufnahme, Dienstzeit, Stärke vom Kommando und Mannschaften bei Stab und Kompanien und deren Aufgaben, Alarmierung, Wahlen, Pflichten, Übungen, Strafen, Verwaltungsrat, Korpsversammlung, Kassenwesen, Schriftführer, Geräteverwaltung und Auflösung. Die Führung der Wehr lag nun gemäß §10 des Statutes eindeutig beim Kommandanten. Außerdem wurde der Freiwilligen Feuerwehr die umfassende Selbstverwaltung eingeräumt.

Die Sollstärke betrug gemäß Statut vom 1.Februar 1887 490 Mann. Eingeteilt in Stab-Kommando und 1. - 6. Kompanie. Um damit einen geordneten, Erfolgsversprechenden Löschangriff durchzuführen, waren laufende Übungen, exakte Ausführung der Verrichtungen, Unter- und Einordnung, Gehorsam und Disziplin unerlässlich. Bei den großen und in der Regel weit auseinander gezogenen Einheiten kamen mündliche Befehle schlecht oder gar verfälscht an. Dafür kamen Signale mit dem Horn, mit der Hupe und mit den Pfeifen zur Anwendung. Um die Signale zu verstehen, gab es hierfür die "Signallehre" als Übung. 

Bei den Wahlen 1892 trat nach 27 Dienstjahren, davon 22 als Kommandant, Friedrich Kurtz zurück. Zu seinem Nachfolger wurde mit hoher Stimmenzahl Stadtbaumeister Otto Brenner gewählt.

Im Januar 1894 fiel der Beschluss, eine Hochdruck-Wasserleitung zu bauen. Die Inbetriebnahme fand am 20.August 1896 statt. Der Feuerwehr brachte die Wasserleitung mit den Hydranten eine wesentliche Verbesserung in der Brandbekämpfung. Die umständliche, personalaufwendige und vielfach unzulängliche Herbeischaffung des Löschwassers entfiel. Die Feuerwehr wurde aufgelöst. Statut und Lokal - Feuerlöschordnung von 1887 wurden für ungültig erklärt. Dieselben wurden durch die von 1897 ersetzt und vom Königlichen Oberamt am 28.April 1897 genehmigt. Die notwendige Zahl an Feuerwehr - Mitgliedern betrug 294 Mann. Durch die Ausschreibung in den Lokalblättern haben sich genügend freiwillige Feuerwehrmitglieder gemeldet. Otto Brenner wurde als Kommandant wiedergewählt. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass die Feuerwehr ausschließlich aus "Freiwilligen" zwischen dem 21. und 50. Lebensjahr bestehen soll.

Gleichzeitig mit der Neueinteilung änderte sich auch die Uniform. An die Stelle der Drillichröcke traten Dienströcke aus blaumeliertem Militärtuch mit liegendem Kragen. Am dem hohen Pompiershelm aus Messing trug der Kommandant einen weißen Roßhaarbusch, sein Stellvertreter einen weiß-roten, die Hauptleute einen roten und die Zugführer einen schwarzen Roßhaarbusch.

Der Schwerpunkt der Ausbildung lag nun für lange Zeit bei der Hydrantenmannschaft und bei den Schlauchlegern. Zur Verfügung standen die Hydrantenkarren und ein erweiterter Karren, der "Karlsbader Löschzug".

Im Jahr 1902 wurde auf Vorschlag der Feuerwehr der Stadtpfleger Karl Schaefer zum Kommandanten gewählt. Kommandant Brenner stellte sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl. Zum 1.Juni gründete die Feuerwehr eine freiwillige Sanitätskolonne, die ein Bestandteil der Wehr wurde. Im Zuge des Ausbaues des Sanitätswesens ging diese Abteilung im Jahr 1913 in die Landesorganisation des Roten Kreuzes über. Nachfolger ist die heutige Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes in Metzingen.

Am 16.November 1904 wurde eine neue 3teilige mechanische Schiebeleiter in Dienst gestellt. Diese diente der Wehr bis ins Jahr 1964!!!

Im Jahr 1911 ließ der Zulauf zur Feuerwehr immer mehr nach. Die Stärke der Wehr betrug lediglich noch 45 Mann. Spontan meldeten sich 31 Mitglieder des Turnvereins freiwillig zur Feuerwehr. Dies wurde Dankbar angenommen. Nach einigen Unstimmigkeiten und Unregelmäßigkeiten legte Kommandant Schaefer am 03.August 1913 sein Amt nieder. Die Führung übernahm sein Stellvertreter Emil Keller, der im Frühjahr 1914 vom Gemeinderat gewählt wurde. 

Im August 1914 brach in Europa der 1. Weltkrieg aus. Der Kriegseinsatz vieler Metzinger, darunter sehr viele Feuerwehrangehörige, riss große Lücken in die Wehr. "Alte" und "junge" mussten die Lücken schließen. Ein ordnungsgemäßer Feuerwehrdienst wäre sonst nicht denkbar gewesen. Zum Glück gab es in den 4 Jahren Krieg nur 5 Einsätze. Im Jahr 1916 wurden Kommandant Keller, sein Stellvertreter Willy Bräuchle und der Kassierer Otto Benzer zum Wehrdienst eingezogen. Neuanschaffungen wurden in den Kriegsjahren kaum getätigt. Die Bedürfnisse der Landesverteidigung hatten absoluten Vorrang. Der 1. Weltkrieg endete im November 1918 mit dem Waffenstillstand von Compiégne.

 Zum Gedenken  

Dienstgrad

Name, Vorname

Geburtsdatum

Einheit

Todesdatum/Ort

Gefreiter

Kaltmaier,Christian

 

 

X1915

Unteroffizier

Laib, Hermann

22.12.1889

Res.Inf.Rgt. No.:120

X20.06.1915 Neuve-Ville/F

Gefreiter

Rau, Martin

17.12.1886

10./Inf.Rgt.  No.:120

X19.09.1915 Wilna/Polen

Musketier

Schlipphak, Georg

25.02.1881

3./Inf.Rgt. No.:127

X26.12.1915 Tübingen

Gefreiter

Nestel, Karl

20.11.1872

  Art.-Rgt. No.:29

X19.02.1916 Ludwigsburg

Unteroffizier

Gänßlen, Gotthilf

31.10.1883

  Inf.Rgt. No.: 413

X19.03.1917 Flandern

 

Bazlen, Jakob

 

 

X1917

 

Melchinger,Otto

 

 

X1917

Dragoner

Gneiting,August

09.09.1890

  Drag.-Rgt. No.:25

X20.10.1918 Harlebeeke

 

Wezel,Johannes

 

 

X1918

Nach dem Krieg fanden sich die gesunden und teilweise genesenen früheren Wehrmänner zusammen, um dort weiterzumachen, wo sie vor vier bis fünf Jahren aufgehört hatten. Ein Aufruf zum Beitritt brachte weitere Bürger in die Wehr. Am 11.März 1919 hatten sich 150 Männer zum Feuerwehrdienst gemeldet.

Erste Alarmierung über "Wecker"

Trotz der ungünstigen Finanzlage ließ die Stadtverwaltung von der Firma Siemens und Halske eine elektrische, drahtgebundene Alarmeinrichtung Installieren. Diese "Weckerlinie" umfasste 30 Alarmwecker, die in den Häusern der Feuerwehrmänner eingebaut waren. Die Kosten der Anlage betrugen im Jahr 1920  42.000.-Mark. Diese schnelle Alarmierung war ein deutlicher Vorteil. Die meisten Brände konnten bereits in der Entstehungsphase erfolgreich bekämpft werden.

Größere Brände von 1885 - 1929

  • 1885 - Brand in der Gerberei von Ludwig Handte, Stuttgarter-Straße
  • 1890 - Großbrand in der Bahnhofstraße
  • 1893 - Waldbrand im "Hochholzwasen"
  • 1900 - Brand im Gasthof zur "Alten Post"  
  • 1909 - Brand des Anwesens von Fr. Krämer. Dieser starb in den Flammen.
  • 1918 - Bauernanwesen von Phillipp Schmohl niedergebrannt.
  • 1929 - Großbrand bei der Firma Gebr. Holder

Im Jahr 1933 feierte die Wehr ihr 75jähriges Jubiläum.

Am 9.April 1935 wurde die erste Kraftfahrspritze in Dienst gestellt. Das Fahrzeug hatte einen wassergekühlten 65-PS-Motor, Vierganggetriebe, 2,5t Tragkraft und war eine Fertigung von Daimler-Benz/Gaggenau. Das Fahrzeug bot Platz für 11 Mann. Mit diesem modernen und gut ausgerüsteten Löschfahrzeug wurden die Einsatzbereitschaft und die Schlagkraft erheblich gestärkt. Im Oktober 1935 erhielt die Kraftfahrspritze bei einem Brand in Kohlberg die "Feuertaufe".

Das Jahr 1935 brachte der Wehr neben der Motorisierung erhebliche innere Veränderungen. Die Mitgliederzahl sank von 165 auf 123 Mann ab. Gleichzeit entfiel die Selbstverwaltung. Die Wahl des Kommandanten entfiel. Diese wurden im Einklang zwischen Parteileitung und Gemeinderat in ihre Ämter bestellt. Die Feuerwehren wurden im Zuge der Gleichschaltung in die Polizeiorganisation eingegliedert. Der Feuerwehrmann ist nunmehr in Dienst "Hilfspolizist". Auftrag, Aus- und Weiterbildung erfolgten nach Anordnungen des "Reichsführers SS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern" aufgrund der Polizei-Dienstvorschriften (PDV 23). Dies bedeutete für die Feuerwehr im Einzelnen, Brände zu Löschen, auf Anordnung der Polizei Hilfe zu leisten, bei Sammlungen aller Art tätig zu werden, an Luftschutzübungen teilzunehmen und nach Weisungen des Luftschutzbeauftragten zu handeln.

Im Juni 1935 legte Emil Keller auf eigenen Wunsch sein Amt nieder. Als neuer Kommandant wurde Albert Danner durch die Partei, den Gemeinderat und die Oberamtsbehörde ernannt. Bereits nach kurzer Zeit verstarb Albert Danner unerwartet. Emil Keller übernahm vorübergehend bis zum 1.April 1936 nochmals die Führung der Wehr. Dann wurde Hermann Müller, Oberamtsgeometer, zum Wehrführer ernannt.

Der Beginn des 2. Weltkriegs am 01.September 1939 legte der Feuerwehr wieder große Belastungen auf. Kommandant Müller sowie weitere 23 Mann wurden zum Wehrdienst einberufen. Wieder mussten die älteren Männer die entstandenen Lücken schließen. Alle Einsätze konnten trotzdem gut bewältigt werden. Im Falle eines Fliegerangriffes erfolgte der Einsatz der Wehr auf und nach Anordnung des örtlichen Luftschutzleiters. Im Mai 1942 wurde ein weiteres Löschfahrzeug beschafft (LF8 mit TSA). Um zu verhindern, dass bei einem Bombenangriff auf die Stadt beide Fahrzeuge ausfallen könnten, mussten im Alarmfall beide Gruppen mit ihren Löschfahrzeugen an verschiedenen Plätzen auf Einsatzbefehle oder Rückrufungen warten.

Der erste Ferneinsatz nach einem Bombenangriff erfolgte am 12.März 1943 nach Stuttgart. Im Verlauf des Krieges wurden beide motorisierte Löschgruppen zu 27 Ferneinsätzen nach Bombenangriffen auf Stuttgart, Reutlingen, Urach und Aich gerufen. Durch restlosen, tatkräftigen und Mutigem Einsatz der Metzinger Wehrmänner konnte noch viel wertvolles Hab und Gut der Geschädigten gerettet werden, was durch zahlreiche Dankschreiben anerkannt wurde. Am 9.und 19.April 1945 wurde die Stadt Metzingen bombardiert. Auch dies forderte den Einsatz der Wehr. Schäden entstanden in der Helferstraße, Schloßstraße sowie bei der Tuchfabrik Gaenslen & Völter. Am 23.April 1945 wurde die Stadt Metzingen durch amerikanische und französische Truppen besetzt. Am 08.Mai 1945 endete mit der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht der 2. Weltkrieg in Europa.                                          

Zum Gedenken

Dienstgrad

Name,Vorname

Geburtsdatum

Einheit

Todesdatum/Ort

Oberleutnant

Weiss,Karl

11.03.1914

Gebirgsjäger

X22.04.1941 Stare Siolo

Gefreiter

Handel,Eugen

27.04.1904

.

X31.08.1942 Krakau/Polen

Gefreiter

Laib,Theodor

20.05.1911

305. Inf.-Div.

verm.25.12.1942 Stalingrad

Obergefreiter

Ruff,Ludwig

10.12.1901

82. Inf.-Div

verm.28.01.1943 Kastornje

Obergefreiter

Voß,Walter

10.10.1908

.

X19.08.1943 Mius/Ukr.

Oberleutnant

Bräuchle,Willi

01.11.1909

Stug.-Abt.60

X 14.11.1943 Laz.Witebsk

Unteroffizier

Siegwarth,Hans

28.03.1899

306.Inf.-Div.

verm.13.08.1944 Ismael/Rum.

Oberleutnant

Völter,Wilhelm

29.12.1898

Sich.Rgt.190

X 24.08.1944 bei Paris/F

Stabsgefreiter

Krämer,Walter

19.04.1911

L.Flak-Abt.85

verm.19.01.1945 Lodz/Polen

Schütze

Branz,Willy

31.03.1907

.

X 01.11.1945 Warschau/Polen

.

Wannenwetsch,Karl

17.06.1906

.

X 20.12.1945 Frankfurt/Oder