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Einsatzbericht Wohnungsbrand in Mehrfamilienhaus
17.06.2017 (Einsatznr. 331)

Sieben Verletzte, von denen vier im Krankenhaus behandelt werden, sowie Sachschaden in Höhe von mindestens 100.000 Euro sind die Bilanz eines Wohnungsbrandes in Metzingen. Im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses ist das Feuer am späten Samstag Abend entstanden.

Um 23 Uhr ging der Notruf bei der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Reutlingen ein. Bereits zwei Minuten später waren die ersten beiden Fahrzeuge der Feuerwehr Metzingen auf dem Weg zum Einsatzort. Die Einsatzkräfte hatten gerade einen anderen Einsatz beendet, als sie der Einsatzbefehl von der Leitstelle erreichte. Vom Feuerwehrhaus rückten kurze Zeit später ein weiteres Löschfahrzeug und die Drehleiter aus, so dass rund fünf Minuten nach der Alarmierung der komplette Löschzug auf der Anfahrt war.

An der Einsatzstelle angekommen, erwarteten die Einsatzkräfte um Zugführer Frank Stiefel dramatische Bilder: Vor dem Gebäude befanden sich zwei Kinder und ihre Mutter, die rußgeschwärzt waren. Als der erste Trupp zur Brandbekämpfung ins Gebäude ging, stießen die Wehrleute auf den Vater der Familie. Er wurde sofort ins Freie gebracht. Mit Rettungswagen kam die gesamte Familie ins Krankenhaus. Der Vater, der mit einem Feuerlöscher noch versucht hatte, den Band zu löschen, erlitt nach Angaben des Notarztes schwere Verletzungen. Drei weitere Personen sind vom Rettungsdienst an der Einsatzstelle ambulant behandelt worden.

Der eigentliche Brand in der Wohnung war nach Angaben der Feuerwehr schnell gelöscht. Dennoch war die Situation nach lange nicht unter Kontrolle. Weil die Familie auf der Flucht vor dem Feuer die Wohnungstür hatte offen stehen lassen, drang giftiger Brandrauch ins Treppenhaus. Sämtliche sechs Geschosse des Gebäudes waren verraucht. Parallel zur Brandbekämpfung durchsuchte die Feuerwehr das Treppenhaus und brachte weitere Personen in Sicherheit. Nach Angaben von Feuerwehrkommandant Hartmut Holder haben sich die Bewohner sehr besonnen und umsichtig verhalten. Einige blieben nach Absprache mit der Feuerwehr in ihren Wohnungen und hielten über Fenster Blickkontakt zu den Rettungskräften.

Nach einer längeren Belüftungsphase waren alle Wohnungen so weit vom Brandrauch befreit, dass die Bewohner am frühen Morgen wieder zurück in ihre vier Wände könnten. Zuvor waren sie in Fahrzeugen der Feuerwehr und des DRK gesetzt worden, nachdem einige von ihnen nur mit Nachthemden und barfuß aus dem Haus geflüchtet waren. Noch in der Nacht versuchte die Hausverwaltung eine Fachfirma zu organisieren, die das Treppenhaus vom giftigen Brandrauch reinigt. „Die Bewohner haben die Sicherheitshinweise dankend aufgenommen“, so Holder, der wie Ordungsamtsleiter Albrecht Gaiser, der sich ebenfalls ein Bild von der Lage vor Ort verschaffte, froh darüber war, dass die rund 20 Bewohner nicht anderweitig untergebracht werden mussten.

Von der Feuerwehr Metzingen waren rund 45 Einsatzkräfte mit sechs Fahrzeugen, Kreisbrandmeister Wolfram Auch, der Rettungsdienst mit einem organisatorischen Einsatzleiter, einem Notarzt sowie fünf Rettungswagen und die DRK-Bereitschaft Metzingen mit zwei Fahrzeugen vor Ort.

Quelle Bilder: Lukas Felder