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Einsatzbericht Dachstuhlbrand
14.06.2014 (Einsatznr. 253)





Mehrere Anrufer meldeten gegen 17:30 Uhr der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Reutlingen über die europaweite Notrufnummer 112 eine starke Rauchentwicklung mit Flammen im Ortsteil Neuhausen. Gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) wurde daraufhin die Abteilungen Neuhausen und Kernstadt alarmiert, die mit zwei Löschzügen in die Wehrstraße ausrückten. Ebenfalls wurden der Rettungsdienst und die Polizei verständigt.

Beim Eintreffen des Zugführers der Abteilung Neuhausen und des stellvertretenden Gesamtkommandanten der Feuerwehr Metzingen, Robin Diez, schlugen im oberen Bereich des Dachstockes bereits Flammen heraus. Im Rahmen der Erkundung wurde festgestellt, dass sich keine Bewohner mehr im Gebäude  befinden. Aufmerksame Nachbarn weckten die Hausbewohnerin, die gerade schlief.

Die Abteilung Neuhausen nahm über den Treppenraum ein Löschrohr zur Brandbekämpfung ins Innere des Gebäudes vor. Mit einem zweiten Rohr wurde eine Riegelstellung zur angrenzenden Scheune aufgebaut um die Dach- und Fassadenfläche zu Kühlen. Ein weiterer Trupp des Hilfeleistungslöschfahrzeuges der Abteilung Stadtmitte ging ebenfalls unter Atemschutz mit einem Löschrohr über den Treppenraum ins Dachgeschoss vor. Parallel nahm die DLK in der Wolfgrubstraße Aufstellung und nahm ein C-Strahlrohr aus dem Korb der Drehleiter vor. Nachdem ein weiteres Löschfahrzeug eintraf, wurde mit einem vierten Löschrohr in den oberen Teil der Scheune vorgegangen, um hier eine Riegelstellung aufzubauen.

Einsatzleiter Robin Diez entschied neben diesen ersten Maßnahmen Großalarm für die Feuerwehr Metzingen auszulösen. Ebenfalls wurden aus dem benachbarten Dettingen an der Erms eine weitere Drehleiter und ein Löschfahrzeug nachgefordert. Diese zweite Drehleiter ging in der  Wehrstraße in Stellung. Der Zugang über die Drehleiter zum Dach war erschwert durch einen Baukran, der im Hof aufgestellt war.

Die erste Rückmeldung vom eingesetzten Angrifftstrupp im Dachgeschoss beinhaltete, dass Dämmmaterial brennt.  Daraufhin wurde begonnen, die Dachhaut von der Drehleiter aus sowie von innen zu öffnen. Das bedeutete, dass sich der Einsatz ziemlich material- und personalaufwendig gestaltete. „Wir haben massiv Leute gebraucht, da aufgrund der sehr beengten Bebauung die Gefahr der Brandausbreitung auf angrenzende Gebäude bestand, und der Innenangriff im Wohngebäude unter Atemschutz durchgeführt wurde“  so Einsatzleiter Robin Diez.

Um die Einsatzstelle besser zu überblicken und den Raum zu ordnen, wurden 2 Abschnitte gebildet. Einmal die Brandbekämpfung in der Wolfgrubstraße und zum anderen in der Wehrstraße. Ebenfalls wurde für die jeweiligen Abschnitte eine Funk-Kanaltrennung durchgeführt.

Aufgrund des hohen Löschwasserbedarfs wurde aus der Erms Wasser gepumpt und über eine etwa 100 Meter lange Leitung zur Einsatzstelle gefördert. Nachdem die Dachhaut geöffnet worden war und der Brandherd zugänglich war, zeigte die Brandbekämpfung ihre Wirkung. Vom zuständigen Energieversorger Netzte BW wurde vorsichtshalber der komplette Strom zum Gebäude abgestellt.

Gegen 20 Uhr wurden erste Kräfte der Feuerwehr Metzingen wieder abgezogen, um den Grundschutz im Stadtgebiet sicher zu stellen.

Ortsvorsteherin Lilli Reusch und Metzingens Ordnungsamtsleiter Albrecht Gaiser machten sich neben Kreisbrandmeister Wolfram Auch ein Bild von der Einsatzstelle.

Bis etwa 24 Uhr zogen sich die Nachlöscharbeiten hin. Danach mussten alle Fahrzeuge wieder aufgerüstet und viele Gerätschaften, Brandschutzbekleidungen und sonstige Ausrüstung gereinigt und  geprüft werden. Diese Arbeiten ziehen sich vermutlich noch mehrere Tage hin.

Die Kriminalpolizei nahm noch während des Einsatzes der Feuerwehr ihre Ermittlungen zur Brandursache auf.

Im Einsatz war die Feuerwehr Metzingen mit den Abteilungen Stadtmitte, Neuhausen und Glems mit 80 Kräften, die Feuerwehr Dettingen mit etwa 15 Kräften, der Rettungsdienst und die DRK-Bereitschaft aus Metzingen mit 18 Kräften, der Kreisbrandmeister und die Polizei mit mehreren Streifenwagen.

Das Wohnhaus ist durch den Brand- und Rauchschaden unbewohnbar. Die Bewohner kamen bei Verwandten unter. Die Polizei schätzt den Schaden auf ca. 100 000 Euro.

Eingesetzte Fahrzeuge FW Metzingen:

Abt. Stadtmitte: ELW 1, LF 16/12, DLK 23/12, LF 16/12, TLF 16/25, LF 16/TS, KdoW, PKW.

Abt. Neuhausen: LF 16/12, LF 8, MTW.

Abt. Glems: LF 16/12, TLF 16/25.


Nachtrag:

Dachstuhlbrand durch technischen Defekt ausgelöst

Der Dachstuhlbrand, der sich - wie bereits berichtet - am Samstagabend, gegen 17.30 Uhr, in der Wehrstraße ereignet hat, ist nach dem derzeitigen Ermittlungsstand der Kriminalpolizei infolge einer technischen Ursache im Bereich der Elektrik ausgebrochen. Kriminaltechniker konnten den Brandherd im Bereich einer Lampe am Dachfirst lokalisieren und gehen von einem technischen Defekt aus. Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen nicht vor. (PP Reutlingen)