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20.06.2010

Oberbürgermeister geht durchs Feuer





Feuerwehrleute durchlaufen Ausbildung an mobiler Brandübungsanlage

Mut hat dieser Tage Metzingens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Fiedler bewiesen. Zusammen mit einem erfahrenen Feuerwehrmann bekämpfte er sich in voller Einsatzmontur einen Zimmerbrand in einer Übungsanlage beim Metzinger Bauhof.


 Mit der kostenlosen Bereitstellung der mobilen Brandübungsanlage an die Feuerwehren der Landkreise in Baden-Württemberg leistet die EnBW Regional AG für die Kommunen seiner Netzgemeinden einen wichtigen Baustein zur Optimierung der Feuerwehrausbildung. Seit dem Start des Engagements im Jahr 2006 wurden zahlreiche Feuerwehrleute in Baden-Württemberg an den fünf Anlagen der EnBW ausgebildet. Allein in Metzingen trainierten derzeit insgesamt rund 160 Feuerwehrleute aus neun Kommunen den Ernstfall. „Für uns ist es eine tolle Möglichkeit, die Löscharbeit unter realen Bedingungen vor Ort zu üben“, so Feuerwehrkommandant Hartmut Holder.
 Und um seinem obersten Dienstherren einmal zu zeigen, wie man einen Einsatz mit einem Atemschutzgerät auf dem Rücken als Einsatzkraft erlebt, schickte er den Oberbürgermeister unter fachkundiger Anleitung zum Innenangriff vor. Der war anschließend patschenass, aber auch begeistert. Ihm folgten anschließend mutig Gemeinderätin Gertrud Kleineikenscheidt sowie die Stadträte Robert Schmid und Stefan Uebele.
 In den Anlagen selbst geht es im wahrsten Sinne des Wortes „heiß“ her. Die Feuerwehren erproben bei Temperaturen von 300 bis 600 Grad Hitze unter realen Einsatzbedingungen den Ernstfall. In der zweistöckigen Anlage mit knapp zwanzig Quadratmetern, die im Innenraum mit einer Wendeltreppe ausgestattet ist, sind verschiedene Übungsszenarien möglich. Die Brandsimulationen reichen von einem Zimmer-, Treppen- oder Verteilerkasten-Brand, dem Brand eines Transformators über einen Gasleitungsbrand bis hin zu großen Rauchgasdurchzündungen, dem so genannten Flash-Over, einer explosionsartigen Brandentwicklung unter der Zimmerdecke. Um den Ablauf der Übungen unter realitätsnahen Bedingungen durchzuführen, ist jede der Anlagen mit einer „heißen Tür“ sowie einem Geräusch- und Rauchsimulator ausgestattet. „Es ist schon beeindruckend, was man alles wissen muss, und vor allem, was man alles falsch machen kann“, stellte das Metzinger Stadtoberhaupt anschließend fest.
 Die qualifizierte und praxisnahe Ausbildung von Feuerwehrleuten ist für die EnBW Regional AG als Netzbetreiber von elektrischen Anlagen sehr wichtig. Übungen in der Anlage sind dabei nur ausgebildeten Atemschutz-Geräteträgern vorbehalten, die im Ernstfall an vorderster Stelle Leben retten und Brände löschen müssen. Die Sicherheit der Feuerwehrmänner hat dabei höchste Priorität, sei es während einer Übung oder im Ernstfall. Deshalb ist die Anlage auch mit modernster Sicherheitstechnik, wie zum Beispiel Gas- und Temperatursensoren, ausgestattet um ein Höchstmaß an Sicherheit für die übenden Feuerwehrmänner zu gewährleisten. Auch die Ausbildung und die Koordination der Übungsabläufe werden ausschließlich vom Landkreis, in Person des jeweiligen Kreisbrandmeister und seiner Kreisausbilder, selbstverantwortlich geleitet und organisiert.  
 Nach der theoretischen Einweisung der jeweils zusammengestellten Einsatzteams empfangen diese ihre Geräte. Es folgt die Vorbereitung und das Anlegen der entsprechenden Kleidung sowie Ausrüstung. Anknüpfend an die Einsatzkurzprüfung findet die Kontrolle durch den Ausbilder statt. Als begleitende Übungen außerhalb der Brandübungsanlage folgen die Themen Türöffnung, Strahlrohrführung und Flash-Over-Stellung. Direkt in der Anlage finden dann zwei Löschangriffe statt. Über ein feuerfestes Fenster vom Bedienerplatz aus, kann der Ausbilder parallel die Aktionen innerhalb der Anlage überwachen und bei Bedarf auch eingreifen. Damit ist es aber noch nicht beendet, denn ein effektives Training zeichnet sich nach der „Cool-Down-Phase“ vor allem aus der Nachbesprechung und Analyse des Einsatzes aus. So können Fehler, Erfahrungen und Eindrücke aller Teilnehmer angesprochen und erörtert werden. Das Lernergebnis des Übungseinsatzes wird damit optimiert. Ein effektiver Lerneffekt tritt bereits ab dem zweiten Durchgang in der Brandübungsanlage ein. Daher werden pro Team auch immer mindestens zwei Trainingssimulationen eingeplant.