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20.01.2014

Zeitungsartikel FSJ bei der Feuerwehr Metzingen


Ein steiniger Weg.

Ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Feuerwehr? Danach hat Janis Schaefer im Kreis Reutlingen lange suchen müssen. Inzwischen hatte er Erfolg: Die Metzinger Wehr bietet hier als erste den Freiwilligendienst an.

"Man hat allerhand zu tun in allerhand Bereichen und lernt unglaublich viel", ist Janis Schaefer von seinem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) bei der Feuerwehr schon jetzt überzeugt. Seit Oktober vergangenen Jahres ist er der erste seiner Art. Keine andere Feuerwehr im Kreis Reutlingen beschäftigt einen FSJler. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass der Weg bis zu dieser Stelle für die Metzinger Wehr ein relativ steiniger und komplizierter war. Über ein dreiviertel Jahr Vorarbeit musste sie leisten.

Lediglich das Deutsche Rote Kreuz in Aalen fungiert für die Region als Träger für diejenigen, die den Freiwilligendienst bei der Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften leisten wollen, wie es sie etwa in Kehl, Singen, Offenburg oder Baden-Baden gibt. Das habe, so Metzingens Kommandant Hartmut Holder, viel Hirnschmalz erfordert.

Deshalb blieb Schaefers Suche im Kreis so lange erfolglos, es gab sie hier schlicht nicht. So entschied er sich nach dem Abitur für ein Studium, das er inzwischen abgebrochen hat. Durch Zufall stieß er kurz nach dem Hagel auf die Ausschreibung der Metzinger Feuerwehrleute. Und bewarb sich. Da er bereits bei der Freiwilligen Feuerwehr Eningen seit vier Jahren aktiv gewesen ist, hatte er seine Grund- und Atemschutzausbildung absolviert und einen Führerschein hatte, brachte der 21-Jährige die gewünschten Kriterien mit.

Die Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr war es auch, die ihn auf die Idee des Freiwilligendienstes im Rettungswesen brachte. Das große Betätigungsfeld der Feuerwehr reizt ihn. Neben Brandeinsätzen sei auch "die technische Hilfeleistung in all ihren Varianten" gefragt, etwa bei Verkehrsunfällen. Hinzu kommen Einsätze mit Gefahrenstoffen, wie am Donnerstag, als in einem Outlet Reizgas freigesetzt wurde. Schaefer rückte mit aus und half bei der Ursachenfindung mit.

Wie bei den anderen Stellen des Freiwilligendienstes stehen die sozialen Kompetenzen im Vordergrund. Die kann Janis Schaefer im Umgang mit Kindergartenkindern und Schülern weiter ausbilden. In seiner Verantwortung liegt die Brandschutzerziehung, die bislang in Metzingen eher nebenher lief. Zudem muss er mit Leuten in verschiedenen Situationen umgehen können. Mit denen, die etwas Konkretes wissen wollen oder die sich in Notsituationen befinden. Er muss Aufgaben innerhalb der Gruppe übernehmen, etwa in der Jugendfeuerwehr. Außerdem hilf er die Ausrüstung und Fahrzeuge nach dem Ausrücken wieder einsatzbereit zu machen. Wichtig ist zudem der Umgang mit Kollegen. Schaefer ist bei den Übungsdiensten mit dabei, da eine sehr enge Gemeinschaft zwischen den Feuerwehrleuten besteht. Sie müssen sich gegenseitig gut kennen, um ein einwandfreies Funktionieren bei den Einsätzen zu garantieren, betont Holder.

Damit unterscheidet sich das Spektrum durchaus von den anderen Freiwilligendiensten. Da Schaefer schon länger mit dem Gedanken spielt, beruflich bei der Feuerwehr einzusteigen, bietet ihm dieses FSJ "die beste Möglichkeit einen Einblick zu kriegen in die tägliche Arbeit der Feuerwehr". Die Entscheidung, diese Laufbahn einzuschlagen, hat er inzwischen für sich getroffen, und er überlegt, nach dem FSJ Chemie zu studieren. Und wie hälts die Wehr mit dem FSJ? "Unsere Erfahrungen sind durchweg positiv", kann Hartmut Holder bereits jetzt sagen. "Wir möchten dies als Dauereinrichtung behalten".

(Quelle: Südwestpresse, Metzinger-Uracher Volksblatt)